Sonntag, 1. März 2020

Fastenhirtenbrief 2020

Rainer Maria Kardinal Woelki
 Fastenhirtenbrief 2020

Die Freude am Evangelium wiedergewinnen

finden sie in den Kirchen ausliegend 
und auf 

https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbischof/dokumente/200301_rcw_fastenhirtenbrief-2020.pdf 

Woelkis Fastenbrief wurde heute im Gottesdienst statt der Predigt gelesen, etwas überschattet von den Sorgen um »das Virus«. Dazu ein paar persönlicvhe Gedanken von mir; gewiss keine kirchliche Meinung.

Der starke Bezug auf den Papst ehrt Woelki, mag für uns »deutsche« Laien aber weit herkommen. Ich habe Woelki einmal direkt, persönlich gefragt, was denn passieren würde, wenn er »einfach eine Frau zum Priester weihen« würde? Seine korrekte Antwort: Das wäre nicht gültig.
   Heute aber habe ich mir seinen Brief »Die Freude am Evangelium wiedergewinnen« noch einmal zuhause durchgelesen. Stimmt alles, ist klar und verständlich. Nur meine ich, schöne frische Schlagworte werden’s nicht tun, keine »Sendungsräume«, keine großgeschriebenen »Pastoralen Zukunftswege«. Das zitierte »Ostergeheimnis« bleibt uns eher ein Geheimnis als ein »inspirierender Lebensimpuls«. Ein Weg hat keinen Kern, schon sprachlich ist mir das heiße Luft.
   Ich selbst knabbere immer noch an der Unwirksamkeit Gottes herum, an Seinem Schweigen. Zumal sein Stellvertreter hier mehr antikapitalistisches Halbwissen verbreitet als Religiöses. Für mich müsste dringend der Katechismus – als Basisaussage der katholischen Kirche – überarbeitet werden. Vor allem müsste vieles, das sich inzwischen gewandelt hat, geprüft (und verworfen) werden: Kann ein Schwuler fromm sein, gottgefällig? Viele Priester machen das doch vor. Ist Sexualität nur Fortpflanzung, oder ist’s eine natürliche Gabe Gottes? Freilich mag einer fasten, und es mag ihm oder ihr auch gut tun, aber wird das von Gott vorgeschrieben?
   Ein Seitenblick: Der Zölibat mag eine Konzentration auf Gott sein, mag selbstgewählt sein, lebenslang oder bloß lebensabschnittslang, aber zwingend ist er nicht für »das Geheimnis des Glaubens«, die Wandlung. Die Einführung des Pflichtzölibats war 1139 eine wohlbegründete innerbetrieblliche Vorschrift, hat aber – wie uns die Protestanten zeigen – mit Frömmigkeit und Gottesdiensttauglichkeit nichts zu tun. Zurück also bitte zur Freiwilligkeit.
   »Einen Weg [zu gehen], der einen Glauben ermöglicht, der mit Freude gelebt, erfahren, gefeiert und bezeugt wird« (Franziskus, Woelki), den erlaubt – siehe hier unten – der Katechismus nicht. Heute, noch immer nicht. Was ist, dürfen wir uns nur ziehender Wolken erfreuen? 
   »Selbstevangelisierung« statt gelegentlicher Selbstbefriedigung, das wird nicht klappen. Wir können uns als Katholiken noch so oft »aufpumpen«, uns selbst zureden, uns zustimmen und fromme Lieder singen, bis wir’s selbst glauben, das wird nicht reichen. Nicht reichen angesichts einer unchristlichen Welt, unsinniger Strenge innerhalb der offiziellen Kirche oder ungeheuren Verfehlungen. Wir müssen im Leben stehen, aufrecht, liebevoll, und Rom nicht fragen, nicht Woelki, nicht den Beichtvater – wer hat den noch? –, sondern unser Herz verbunden mit Gott.
   Fritz Jörn, 1.3.2020

Man verachte mir nicht den Katechismus, schon aus Respekt vor dem, mit dem wir als Jugendliche und oft lebenslang gerungen haben. Da hat sich viel Weisheit gesammelt, aber auch viel hartes Urteil, das historisch, aber nicht religiös gedeutet werden kann. Ein liebevoller Gott spricht so nicht.
   http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8A.HTM – und nur immer weiterblättern, denn
»Die Überlieferung der Kirche hat das sechste Gebot als auf die gesamte menschliche Geschlechtlichkeit bezogen verstanden

»2351 Unkeuschheit ist ein ungeregelter Genuß der geschlechtlichen Lust oder ein ungeordnetes Verlangen nach ihr. Die Geschlechtslust ist dann ungeordnet, wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens und auf liebende Vereinigung losgelöst wird.«

Link hierher j.mp/fj2VzA1nv
 = https://blankebonn.blogspot.com/2020/03/fastenhirtenbrief-2020.html

Siehe auch zum Beispiel
 https://blogabissl.blogspot.com/2010/11/antithese-jesus-liebt-mich-nicht-meist.html

Mittwoch, 26. Februar 2020

Reim-Predigt zu Karneval


Karnevalssonntag, 23. Februar 2020, Stiftskirche Bonn
Pfr. Walter Koll
– Adresse auf Anfrage Fritz@Joern.De –

Bergpredigt Mt 5, 38–48 Von der Liebe zu den Feinden

Es ist für mich ein alter Brauch
und darum tu ich’s heute auch,
die Predigt in Reimen vorzutragen
jetzt an den Karnevalstagen.
Es lässt sich auch auf diese Art
betrachten, was der Herr uns sagt,
was er uns heut ans Herz gelegt,
was ihm für uns hat vorgeschwebt.

Was Jesus heute zu uns spricht,
da denkste glatt: Das gibt’s doch nicht!
Er will uns wohl zum Narren halten!
Soll’n wir wirklich so unser Leben gestalten?
Kann er das wirklich ernst denn meinen,
wenn er sagt: Liebt eure Feinde?
Und dass wir für die sollen beten,
die uns verfolgen, mit Füßen treten?
Nur ein Narr kann doch so sein,
normal fallt das wohl keinem ein.
Der Evangelist Markus an and’rer Stelle erzählt,
dass selbst seine Familie ihn für »von Sinnen« hält.

Ja, Jesus ist ein echter Narr,
so wie’s vor ihm noch keiner war;
hat vieles auf den Kopf gestellt,
was sonst so galt in dieser Welt.
Wer Arme, Trauernde, Friedfertige selig preist,
der muss schon sein ein verrückter Geist.
Wer Mächtigen den Spiegel vorhält,
wer sich auf die Seite von Außenseitern stellt,
wer für die Wahrheit Zeugnis ablegt,
für seine Überzeugung bis zum Äußersten geht,
wer bereit ist, sein Leben für andre hinzugeben
und sagt, er werde sein Fleisch zu essen geben,
der kann nicht wirklich richtig ticken,
den zählt man leicht zu den Verrückten.

Weil er mit seiner Verrücktheit andere ansteckte
und mit dem, was er sagte, bei den Mächtigen aneckte,
weil er andere Maßstäbe setzte
als sie vorgaben die Gesetze,
weil er keine Rücksicht nahm,
weil bei ihm Liebe und Gnade vor Recht stets kam,
war er den Führenden im Auge ein Dorn
und erregte sie zu heftigem Zorn,
so dass sie beschlossen in höchsten Nöten:
Wir werden ihn kreuzigen und töten.

Wenn Jesus unser Vorbild ist,
bedeutet das nicht für jeden Christ,
dass er es machen soll wie er?
Ich gebe zu: Das ist recht schwer!
Es fordert Widerspruch heraus;
es ist für uns ein großer Graus,
wenn’s gilt, wie im Evangelium geschrieben:
Wir sollen unsere Feinde lieben;
wenn’s uns verboten, uns zu wehren,
uns sogar nicht mal abzukehren
von dem, der Böses uns getan,
der schlug uns auf die rechte Wang.

Manche fangen zu feilschen an
und fragen: Was geh’n uns die Worte Jesu an?
Wer hat schon Feinde – hör ich fragen?
Wem wurde ins Gesicht geschlagen?
Wen brachte man vor ein Gericht,
weil er sagte: Mein Hemd geb’ ich Dir nicht?
Wir müh’n uns doch, uns zu vertragen,
einander auch mal zu ertragen;
uns nicht leiten zu lassen vom Zorn,
nicht zu tuten ins gleiche Horn
wie die, die uns mit Worten schlagen,
damit uns nicht platzt der Kragen.
Ja, da wären wir fein raus.
Und die Predigt wär’ jetzt aus.

Kann Jesus das denn wörtlich meinen?
Was will er wirklich sagen den Seinen?

Woll’n wir Jesus recht verstehen,
müssen wir hinter die Bilder und Worte sehen.
Hinter der Feindesliebe steckt
für mich ganz klar das Wort »Respekt«:
Im andern immer den Menschen sehen,
ihm immer seine Menschenwürde zugestehen;
ihn nicht verteufeln, verdammen, verhöhnen,
dann kann es gelingen, sich zu versöhnen.

Woll’n wir uns nach Jesus richten,
gilt es, auf Gewalt zu verzichten,
weil sonst Gewalt nur eskaliert
und keine Gewalt je zum Frieden führt.
Wir sollen verzichten auf Rechthaberei,
weil sie gebiert nur ständig Streit.
Und wenn man uns dann Narren nennt,
dann ist das für uns ein Kompliment!

Auf Gewalt verzichten in Wort und Tat!
Ein jeder ja gesehen hat:
Wenn verbal Tabus man bricht,
halten auch andere Dämme nicht.

Dann sind wir Narren um Christi willen,
dann sind wir auf dem Weg, seinen Willen zu erfüllen;
dann sind wir, was auch er für viele war:
ein Verrückter, ein Narr!

Lassen wir uns nicht zum Narren halten,
wenn andere versuchen, uns davon abzuhalten,
so gesinnt zu sein, wie Jesus es war;
und machen wir den anderen klar,
dass Jesus unser Maßstab ist,
dass er in unseren Herzen ist.
Lassen wir uns lieber für Narren halten,
wenn wir unser Leben nach ihm gestalten,
wenn wir leben und handeln in seinem Namen.

Ich mach jetzt Schluss. Alaaf und Amen.

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Link hierher:
https://blankebonn.blogspot.com/2020/02/ursula-11.html

––––––––––– 11.2.2018 (bei mir Reimpredigt.doc):
 

Καὶ ἔρχεται πρὸς αὐτὸν λεπρὸς παρακαλῶν αὐτὸν [καὶ γονυπετῶν] καὶ λέγων αὐτῷ ὅτι Ἐὰν ϑέλῃς δύνασαί με καϑαρίσαι.
Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.

καὶ σπλαγχνισϑεὶς ἐκτείνας τὴν χεῖρα αὐτοῦ ἥψατο καὶ λέγει αὐτῷ, Θέλώ καϑαρίσϑητι
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein!

καὶ εὐϑὺς ἀπῆλϑεν ἀπv αὐτοῦ ἡ λέπρά καὶ ἐκαϑαρίσϑη.
Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war rein.

καὶ ἐμβριμησάμενος αὐτῷ εὐϑὺς ἐξέβαλεν αὐτόν
Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:

καὶ λέγει αὐτῷ, {Ορα μηδενὶ μηδὲν εἴπῃς, ἀλλὰ ὕπαγε σεαυτὸν δεῖξον τῷ ἱερεῖ καὶ προσένεγκε περὶ τοῦ καϑαρισμοῦ σου ᾃ προσέταξεν Μωϋσῆς, εἰς μαρτύριον αὐτοῖς.
Nimm dich in Acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein.

ὁ δὲ ἐξελϑὼν ἤρξατο κηρύσσειν πολλὰ καὶ διαφημίζειν τὸν λόγον, ὥστε μηκέτι αὐτὸν δύνασϑαι φανερῶς εἰς πόλιν εἰσελϑεῖν, ἀλλv ἔξω ἐπv ἐρήμοις τόποις ἦν καὶ ἤρχοντο πρὸς αὐτὸν πάντοϑεν.
Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.


»Karneval 2011« und Mt 7,21–27 bezieht sich vermutlich auf eine frühere Predigt …

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?

Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!


.


Vom Haus auf dem Felsen

Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.


Heute treibt der Karneval
sein Unwesen wohl überall.
Und so will ich’s heute wagen
jetzt an diesen tollen Tagen,
die Predigt einmal gereimt vortragen.

Wir hörten eben aus der Schrift
ein Wort, das alle uns betrifft:
dass Gott noch längst nicht jeder kennt,
der im Leben Herr ihn nennt;
dass es ihm zu wenig ist,
wenn einer nur sagt: Ich bin ein Christ.

Doch woran kann man die erkennen,
die zurecht sich Christen nennen?

Jesus selbst deutet an,
woran man sie erkennen kann:
Es sind die, die Gottes Willen
in ihrem Leben ganz erfüllen,
die auf seine Worte achten
und Tag für Tag dann danach trachten,
dass Gottes Will’ erfüllet werde –
wie im Himmel, so auf Erden.

Also schau’n wir uns mal an,
was das da heißen kann.
Gott liebt jedes Menschenkind,
ganz egal, wie’s gesinnt.
Gott liebt uns, ob jung, ob alt,
ob von schöner oder trauriger Gestalt,
ob wir arm sind oder reich:
Gott liebt einfach alle gleich.

In den Schriften steht geschrieben:
Du sollst deinen Nächsten lieben.
Und Jesus sagt seiner Jüngergemeinde:
Ihr sollt auch lieben eure Feinde.
Nun wird uns dies nicht oft gelingen:
Doch Gott sieht unser Mühen, Ringen.
Er weiß: Es kann nicht alles werden –
wie im Himmel, so auf Erden.

Gott liebt die Gerechtigkeit.
Er hält für jeden das bereit,
was ihm helfen kann zum Leben.
Ja, das ist sein größtes Streben.
Ob es Gott wohl recht gefällt,
was er sieht in dieser Welt?
Die Schere zwischen arm und reich,
und auch die Löhne sind nicht gleich;
damit die Waren billig sind,
fertigt sie an so manches Kind.

Statt wie bei uns in der Schul’ zu sitzen,
müssen andere Kinder in Fabriken schinden.
Für Biosprit zum Autofahren
müssen anderswo Menschen darben.
Schlecht sieht’s aus in unsrer Zeit
in Vielem mit der Gerechtigkeit.
Wenn wir mit Gottes Augen schauen,
dann – denk’ ich – können wir uns trau’n,
was zu ändern ist, zu ändern
hier – und auch in and’ren Ländern.
Nur so kann Gerechtigkeit werden –
wie im Himmel so auf Erden.

Jedem hier ist wohl bekannt,
dass Jesus Gott barmherzig nennt.
Gott vergibt, wenn einer schuldig.
Gott ist überaus geduldig.
Gott schließt alle in die Arme,
die ihn bitten in Erbarmen.
Er hat ein Herz, für alle offen,
die auf seine Hilfe hoffen.
Er kann, was wir nur können schlecht: 
Bei ihm geht Gnade vor dem Recht.
Selig, die barmherzig sind,
sagt Jesus, sie sind Gottes Kind.
Das lässt uns ihn zum Vorbild nehmen
und seine Haltung übernehmen.
Dann wird’s hin und wieder werden –
wie im Himmel, so auf Erden.

Was von Gott wir auch noch wissen,
was wir noch bedenken müssen:
Dass Gott ein Gott des Friedens ist.
So steht uns an als Christin, Christ,
dass wir selber Frieden halten
und das Leben so gestalten,
dass bei allen Unterschieden
wir uns mühen um den Frieden.
Jesus all die selig preist,
die Frieden stiften in seinem Geist.
Frieden schaffen – das ist schwer.
Da kommt so mancher in die Quer’:
Wenn Menschen sehen nur die eig’nen Interessen
und das Wohl der anderen vergessen.
Will einer Macht um jeden Preis,
dass alle hören auf sein Geheiß.
Nimmt einer, was ihm nicht gehört,
lebt einer so, dass er alle stört,
dann ist der Friede in Gefahr;
und das passiert immer, Jahr für Jahr,
und zwar im Großen wie im Kleinen.
Drum will es wichtig mir erscheinen,
dass wir kraftvoll danach streben,
dem Frieden eine Chance zu geben.
Denn nur so kann es ja werden –
wie im Himmel, so auf Erden.

Am Ende bin ich mit der Predigt jetzt.
Doch längst ist jetzt noch nicht erledigt,
um uns das Evangelium
sagen könnte. Doch sei’s drum:
Ich mache Schluss – in Gottes Namen
und sag’: Alaaf – auch noch: Amen.


 

Montag, 27. März 2017

Misereor, Burkina Faso, Kondome


Misereor
https://www.misereor.de/mitmachen/fastenaktion/ :
»Im Mittelpunkt der Fastenaktion steht jedes Jahr ein Land mit einem bestimmten Schwerpunkt: In diesem Jahr Burkina Faso und der Innovationsgeist der Kleinbauern.«
   Klickt man dort weiter zur Fastenaktion kommt man auf 
https://fastenaktion.misereor.de/?_ga=1.164399551.1428431760.1490511627


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Bukina Faso (früher Obervolta)
Wikipedia unter Gesundheit: »Die Fertilitätsrate lag 2014 bei 5,9 und die Kindersterblichkeitsrate lag 2016 geschätzt bei 73,8 von 1.000 Geburten (Vgl. zu Deutschland: 4 von 1.000)«
   Ein Vergleich der »Fertilität« (Fruchtbarkeit) mit Deutschland wird nicht gegeben, das habe ich gegoogelt: 1,38
Inzwischen steigt übrigens die Geburtenrate in Deutschland, wie berichtet wird. Grob gesagt: Alles unter 2 bedeutet ein Schrumpfen der Bevölkerung, weil Frauen ihre Kinder bekanntlich für die Männer mit bekommen, von denen es ungefähr genausoviel gibt wie Frauen.

Was nun eine Fruchtbarkeitsrate um 6 bedeutet, in Burkina Faso, möge man selbst bedenken. Jede Frau bekommt dort durchschnittlich knapp sechs Kinder, von denen dann durchschnittlich 0,4 sterben (5,9×(73,8/1000)).
   Die katholische Nachrichtenagentur schreibt zum Thema Kondome: »Die katholische Kirche hat immer die Auffassung vertreten, dass der Gebrauch von Verhütungsmitteln unmoralisch ist« und geht hier insbesonders auf Afrika ein.
   Warum Kondome unsittlich sind, erklärt der Katechismus hier in Punkt 498: »Jede Handlung ist in sich unsittlich, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel. Solche Handlungen sind zum Beispiel die direkte Sterilisation oder die Empfängnisverhütung.« Diesen Grundsatz leitet die Kirche aus dem sechsten Gebot ab: »Du sollst nicht ehebrechen«. Steht vor Punkt 487 – Sehen Sie sich ruhig einmal den Katechismus an!
   
Für mich ganz persönlich hatten Kondome, die niemandem weh tun, die kein Leben zerstören, nichts mit Ehebruch zu tun. Im Gegenteil.  
  
Link zu diesem Blogeintrag (bitte weitergeben):
http://blankebonn.blogspot.com/2017/03/misereor-burkina-faso-kondome.html

Samstag, 25. März 2017

Samstag 18.3.2017


Gedanken bei der Vorabendmesse –
finden Sie auf meinem »Hauptblog«:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/03/vorabendmesse-so-nennt-sich-die.html (bitte klicken).


Wenn hier dieser spezielle »BlankeBlog« weiter so wenig Aufmerksamkeit und Widerhall findet, werde ich ihn klanglos auslaufen lassen. Fritz Jörn

Sonntag, 12. März 2017

Die Liebe geht eigene Wege.

»Die Liebe geht eigene Wege« – so die Überschrift von Adolf Muschgs Predigt vom Sonntag, 5. März 2017, zum Tag der Kranken im evangelisch-reformierten Zürcher Großmünster, abgedruckt im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung vom 10.3. (internationale Ausgabe) und online hier zu lesen
   Muschg thematisiert Jesus’ Leben und Lehren, erst an Lazarus, dann an der Liebe, der unverstehbaren. »Das Christentum, dem ich mich verbunden fühle, war ein einziger, natürlich hoffnungsloser Versuch, die Geschichte in jener Stunde null von Christi Tod für immer anzuhalten«. Muschg weiß, dass die Liebe nicht bleibt, jedenfalls die irdische nicht, dass sie gebraucht wird und missbraucht.
   »Christentum, das ist der Glaube und die Hoffnung, es möchte an dem einen Mal, auf Golgatha, für immer genug gewesen sein. Ein eitler Glaube, eine absurde Hoffnung. ›Ungeheuer ist viel, doch nichts / Ungeheuerer als der Mensch‹, sagte ein Chorlied des Sophokles, und die Geschichte lehrt, dass man hier das Adjektiv ›ungeheuer‹ nicht groß genug schreiben kann.« – Der Mensch, das Ungeheuer, »ein Wolf dem Menschen«, besonders heutzutage wieder, bleibt ungerührt und unbelehrt von Geschichte. Das Jammertal ist flach wie das Mittelmeer, wie Aleppo, weithin sichtbar. Zu erklären ist da nichts. Gerede über Kriegsverbrechen, lächerlich (sag’ ich).
   Muschg schließt: »Ich hoffe nicht auf den Menschensohn. Ich brauche vielleicht nicht einmal an ihn zu glauben. Vielleicht reicht es, wenn wir das Unmögliche des Menschen, um des Menschen willen, zu lieben nicht lassen können.« – Vielleicht.

Samstag, 11. März 2017

Blick auf die Stiftskirche

März 2017 ©Jörn

Ein ungewohnter Blick auf die Stiftskirche aus dem Betriebsrestaurant der Bonner Sparkasse, Friedensplatz 1, fünfter Stock. Offen Montag bis Freitag 7.30 bis 15 Uhr, Essen 11.30 bis 14 Uhr. Zugänglich. 
   Auch sonst ist’s herrlich dort oben – bei Sonne allerdings etwas stickig.